Hallberg-Rassy 45

Die Hallberg-Rassy 45
wurde zwischen 1988 und 1996 insgesamt 71 Mal gebaut. Als die Hallberg-Rassy 45 1988 vorgestellt wurde, war sie ein Trendsetter. Sie war die erste Hallberg-Rassy, die von Germán Frers designt wurde. Die Hallberg-Rassy 45 war die Erste mit untergebolztem Kiel und Längs- und Queraussteifungen unter den Bodenbrettern im Rumpf, die den Rumpf erheblich steifer machten. Zusätzlich wurde der Rumpf mit Divinycell Schaum isoliert, der nicht nur vor Hitze und Kälte schützt, sondern den Rumpf auch zusätzlich stabilisiert und dabei ein besseres Finish ermöglicht.
(Quelle: Hallberg-Rassy Webseite)

Als ich das erste Mal mit einem Segelboot konfrontiert wurde, war ich auf einer HR 31, die einem Freund meines Vater gehörte. Das war Anfang der 90er-Jahre. Herr Schweder überließ meinem Vater für seine Urlaubstörns die Jacht und ich war das erste Mal auf dem Meer. Für mich ein viel größeres Erlebnis, als ich mir damals vorstellen konnte. 
Oft hörte ich, eine Hallberg-Rassy ist was Besonderes. Der Mercedes unter den Jachten. Häufig flanierten Menschen am Steg entlang und blieben am Boot stehen um ihre Bewunderung zum Ausdruck zu bringen. Ich kannte den Unterschied einer Bavaria und einer Hallberg-Rassy damals nicht. Für mich waren die Hallberg-Rassys irgendwie altbacken. Die Sun Odyssee von Jeanneau gefiel mir damals viel besser. Viel moderneres und schnittigeres Design.

Ich brauch ein Boot, mit dem ich um die Welt komme, ohne dass es auf halber Strecke auseinanderfällt oder meine Zeit in viele Reperaturen drauf geht. Beim Anfänglichen suchen hab ich mir die schicken glizernden Serienboote angesehen. Ich wollte mir ein neues Boot kaufen. Weil neu ist ja gleich gut. Mein Budget lag bei ca 350.000 Euro. Da viel mir die Sun Oddysse 46DS ins Auge oder eine Bavaria 44C. Es gibt schon einige Hersteller und Jachten die man für das Geld bekommt. Beneteau, Bavaria, Hanse, Dehler, Dufour, Elan, Jeanneau etc. Viele bauen in der Preisklasse Segeljachten. Alle sehr schnittig, mit großzügigem Platz zum Wohnen und für die Gäste sind die Kabinen geräumig und modern Gestaltet.

Nach einiger Zeit der Recherche war dann aber schnell klar, diese Großserienboote eigenen sich nur bedingt für meinen Einsatzzweck. Stabilität, Sicherheit und Blauwasser- bzw. Langfahrtfähigkeit waren nun die entscheidenden Voraussetzungen. Schnelligkeit, Wendigkeit und viel Platz sind nicht die wichtigsten Kriterien für das Boot welches ich suche.
Mir viel auf, dass ältere Boote vor Bj. 2000 in dieser Hinsicht besser geeignet sind als moderne Jachten. Diese sind auf Urlaubstörns und Style ausgelegt. Breite Salons und große Cockpits ohne gute Möglichkeiten sich bei Seegang festzuhalten. Flacher Rumpf, Kielschwert mit Bomben sind für Geschwindigkeit und leichten Wind eine gute Wahl. 
Aber ich will ja darauf dauerhaft Leben und Gäste mitnehmen und die langen Überfahrten so stressfrei wie möglich überstehen. Nordsee, Biskaya, Atlantik, Pazifik. Da muss ein Boot her, dass ein gut geschütztes Cockpit hat, sicher und stabil auch bei starkem Seegang ist. Gut wäre ein stabiler Rupf der auch mal einen unglücklichen Besuch an der Hafenmauer übersteht. Winschen, Wanden und Planken die am besten ein wenig Überdimensioniert sind. Centercockpit, bauchiger Rumpf, gute Starkwind-Eigenschaften rückten in den Focus.
Da wurde sehr schnell klar, dass ich für mein Budget kaum ein neues bzw. 2-5 Jahre altes Boot finden werde. Die fangen preislich erst bei 500.000 Euro und mehr an.
Es standen nun gebrauchte Najad, Hallberg-Rassy, Moody, Sunbeam und noch ein paar andere auf dem Zettel. Wie das ausging, seht ihr auf den vielen Bildern und Videos hier in meinem Blog.

Nach der Überführung von Aalbæk nach Großenbrode und meinen Stops in den Marinas fühle ich selbst wie das ist in einer Hallberg-Rassy zu sitzen. Wenige Segler:innen kennen die 45er. Mein Boot ist auch eine der Ersten die gebaut wurden. Meine ist die Baunnummer 13 von nur 71 Stück weltweit. Eine sehr kleine Anzahl selbst für eine Kleinserienjacht und die Qualität spricht wirklich für sich.

Meine Hallberg Rassy 45

Name Arche de Noé
Designer Germán Frers, Argentinien
Rumpflänge 14,12 m / 46' 4"
Wasserlinie 11,60 m
Breite 4,32 m
Tiefgang, leeres Standardschiff 1,88 m
Verdrängung, leeres Standardschiff 16 Tonnen
Kielgewicht 6,4 Tonnen
Kieltype Bleikiel mit Wulst, tiefe Bilge
Masthöhe über Wasser, ohne Windex/Antennen 19,4 m
Segelfläche mit Arbeitsfock 94,57 m²
Motor Volvo Penta TMD31A
Leistung 69 kW / 94 PS
Zylinderanzahl 4
Diesel 590 Liter
Frischwasser 1000 Liter
Transporthöhe mit Windschutzscheibe 4,33 m
Transporthöhe ohne Windschutzscheibe 3,90 m