Hier startet unsere dritte Staffel – und mit ihr ein neues Kapitel unserer Reise.
Nachdem wir im letzten Video 2024 in Mylor gestrandet sind und das Staffelfinale eher von Depression als von Erholung geprägt war, müssen nun Entscheidungen getroffen werden. Nachdem ich Britti nach Deutschland gebracht habe und eine Woche mit Freunden und Geschwistern verbrachte, kehre ich allein zurück aufs Boot. Der Mast wird abgebaut, die Schäden analysiert. Ich beginne mit den ersten Reparaturen, reinige und sortiere, was zu lange liegen geblieben ist. Weihnachten und Silvester verbringe ich allein an Bord – eine stille, nachdenkliche Zeit.
Im Januar fliege ich in die Schweiz. Es geht nicht nur ums Skifahren – ich will raus, Abstand gewinnen, den Kopf frei bekommen. In Genf besuche ich erneut das CERN. Mit Harald Lesch im Ohr, Büchern von Stephen Hawking, Carl Sagan, Neil deGrasse Tyson, Bill Nye oder Richard Dawkins im Kopf zieht es mich zum zweiten Mal an diesen Ort, der für mich mehr als Wissenschaft bedeutet. Er steht für das, was möglich ist, wenn Menschen zusammenarbeiten – und nicht gegeneinander.
Zurück auf dem Boot geht die Arbeit weiter: Die Solarzellen machen Probleme, das Pütting des Babystags ist undicht, die Minuskabel der Kühlschränke müssen neu verlegt werden. Eine nicht enden wollende Liste an Aufgaben.
Zwischendurch versuche ich, so etwas wie Alltag zu leben. Ich backe Brot, gehe spazieren, schaffe mir kleine Inseln im Chaos. Die Sorge, dass das Geld vor der Zeit ausgeht, sitzt tief. Gleichzeitig entstehen neue Ideen: Ich starte erste Livestreams auf YouTube, reagiere auf andere Segel-Videos, lade Gäste ein – und entwickle daraus ein regelmäßiges Live-Format, das Verbindung schafft zwischen Menschen, die sich sonst nie begegnet wären.
Im April steht eine letzte große Etappe an: Ich fahre erneut nach Deutschland, hole Britti in Lüneburg ab – und auch meinen neuen Führerschein. Auf dem Rückweg besuchen wir Freunde und andere Langfahrer:innen, die uns in den letzten Jahren ans Herz gewachsen sind. Diese Begegnungen geben Kraft.
Diese Folge zeigt keinen spektakulären Törn, kein großes Abenteuer auf See – aber sie ist ehrlich, persönlich und vielleicht gerade deshalb wichtig. Sie markiert den Übergang von der Winterpause in ein neues Jahr voller Möglichkeiten.
Ob und wie es weitergeht? Das wird sich zeigen.
Aber wir sind zurück an Bord. Und bereit.
LG
Britti & Thomi
S3 F1 - Rückkehr zur Arche: Zwischen Forschung, Roadtrip und Neubeginn!
