Es endet dunkel.
Was wie ein poetischer Titel klingt, beschreibt leider sehr genau, was am Ende dieser Staffel passiert ist. Nach über 7000 Seemeilen rund um Europa trifft uns das, worauf wir bis zuletzt gehofft hatten, dass es nicht eintritt: ein technischer Totalschaden. Nicht mit einem großen Knall, nicht durch einen einzelnen Moment – sondern langsam, schleichend, über viele kleine Etappen hinweg. Am Ende stehen wir vor einem Bild aus gebrochenen Teilen, gelösten Verbindungen und einem Boot, das nicht mehr segelklar ist.

Die Rollanlage der Genua funktioniert nicht mehr. Das Profil ist beschädigt – und das, obwohl es erst zwei Jahre alt ist. Der Schäkel der Genua hat sich von selbst geöffnet. Am oberen Ende der Mastrollanlage sind die Gleitflächen abgeschliffen, verbogen, kaputt. Die Backstagen haben so stark an den Salingen gerieben, dass vier von sechs beschädigt sind. Die Terminalplatte des Babystags ist gebrochen – und das Stag selbst hat sich teilweise aus dem Terminal gelöst. In Summe ergibt das eine Situation, in der wir nicht mehr weiterkönnen. Nicht sicher. Nicht verantwortungsvoll. Und nicht mit gutem Gefühl.

Unsere Pläne, den Winter in Frankreich zu verbringen, müssen wir aufgeben. Wir beenden die Saison nicht am Mittelmeer, sondern in Mylor Churchtown – einem kleinen, verschlafenen Ort in Cornwall. Es ist ruhig hier. Fast zu ruhig. Britti reist zurück nach Deutschland, um zu arbeiten. Ich bleibe beim Boot. Um mich um die Reparaturen zu kümmern, um zu begreifen, was da eigentlich gerade alles passiert ist – und um zu klären, was sich möglicherweise über Versicherungen regeln lässt. Vor allem aber bleibe ich, weil ich nicht weiß, wohin sonst.

Dieses Video ist unser Staffel-Finale. Und es zeigt vieles von dem, was uns gerade bewegt. Die Schäden. Die Rückreise. Die Erschöpfung. Und auch die Ratlosigkeit, die langsam Platz greift. Denn mit jedem Blick auf das Boot zeigen sich neue Baustellen. Dinge, die vorher verborgen waren. Schäden, die wir so nicht erwartet hatten. Es ist schwer, das alles zu akzeptieren. Und noch schwerer, in diesem Moment einen Plan zu fassen, wie es weitergehen kann.

Ich versuche, ehrlich zu bleiben – auch hier. Meine Stimmung ist am Boden. Fast schon depressiv. Ich sehe eine fünfstellige Summe an Reparaturen, eine ungewisse Zukunft und ein Boot, das im Moment eher wie ein gestrandetes Zuhause wirkt als wie ein fahrbereites Schiff. Und trotzdem: Dieses Projekt geht weiter. Irgendwann. Irgendwie.

Wir danken euch, dass ihr bis hierher mitgekommen seid. Fürs Zuschauen, Mitfühlen, Kommentieren, Mutmachen. Wir wissen nicht, wann Staffel 3 beginnt. Aber sie wird kommen. Und sie wird genau dort weitermachen, wo dieses Kapitel endet – in der Tiefe, im Zweifel, aber auch mit der Hoffnung, dass nach dem Dunkel wieder etwas Helles folgt.