Die 67. Folge unserer Reise beginnt ruhig – mit der langen Ausfahrt aus dem Kanal von Milford Haven und einem stimmungsvollen Sonnenuntergang, den wir live auf YouTube gestreamt haben. Eine Stunde lang gleiten wir durchs Fahrwasser, bevor wir draußen auf See sind und die Segel setzen.
Doch mit wachsender Distanz zur Küste kippt die Stimmung. Britti wird seekrank – und zwar so deutlich, dass sie sich bald komplett zurückziehen muss. Kurz darauf fällt der Autopilot aus. Wieder einmal. Ohne Vorwarnung, ohne Fehlermeldung. Ich muss das Steuer übernehmen – und dabei wird schnell klar: Das hier wird eine lange Nacht.
Der Wind bläst mit 20 bis 25 Knoten frontal, die Wellen sind unruhig, und der Kurs geht genau gegenan. Eigentlich war eine Winddrehung auf 140 Grad angesagt – stattdessen bleibt uns nichts anderes übrig, als durchzuhalten. Ein möglicher Rückweg wird durch die tatsächliche Winddrehung unmöglich: Der Wind kommt jetzt genau aus der Hafeneinfahrt.
Ich rechne grob: 20 Stunden bis Newlyn. Ohne Autopilot, ohne Pause, ohne Ablösung. Britti versucht wach zu bleiben, um mich im Notfall wecken zu können – aber viel mehr geht nicht.
In solchen Momenten zeigt sich, wie wichtig die grundlegende Entscheidung für das richtige Boot ist. Unser alter Langkieler läuft ruhig, stabil, lässt sich mit minimalem Krafteinsatz steuern – aber verlangt dennoch volle Konzentration.
Diese Folge zeigt keine Katastrophe. Aber sie erzählt ehrlich von den Momenten, in denen man allein entscheiden muss, durchzieht, und später erkennt, dass es keine perfekte Lösung gab – nur den eigenen Weg.
Viel Spaß beim Video
Britti & Thomi
S2 F26 - Endlich Delfine
