Von Corpach nach Crinan – Segeln durch die Highlands
Unsere Reise beginnt diesmal in Corpach Basin, dem westlichen Ende des Caledonian Canal. Die Berge rundherum sind nebelverhangen, der Regen kommt in Intervallen. Typisch Schottland. Aber irgendwie passt das. Diese Ruhe, dieses gedämpfte Licht, die moosbedeckten Steine. Wir bleiben ein paar Tage – nicht nur wegen des Wetters, sondern weil sich hier eine gute Gelegenheit ergibt: Britti und ich schnappen uns die Kamera und fahren los zu zwei besonderen Orten.
Erster Halt: Glen Coe. Dramatische Kulisse, schroffe Felsen, grüne Hänge. Und da – oberhalb des Clachaig Inn – war einst Hagrids Hütte aufgebaut, für „Harry Potter und der Gefangene von Askaban“. Die Hütte ist längst abgebaut, aber der Blick übers Tal ist geblieben. Magisch. Danach weiter Richtung Westen, zum Glenfinnan Viadukt. Die berühmte Eisenbahnbrücke, über die der Hogwarts-Express fährt. Als wir dort stehen und die Brücke sehen, mit Loch Shiel im Hintergrund, ist der Film plötzlich wieder ganz nah.
Zurück am Boot, trifft Bernd ein – ein guter Freund von uns. Er begleitet uns ab jetzt durch die nächste Etappe. Gemeinsam nehmen wir Kurs Richtung Süden, entlang der Küste durch Loch Linnhe. Die Landschaft zieht in einer Mischung aus Regen und Licht an uns vorbei. Mal glasklare Sicht, dann wieder ein grauer Vorhang. Diese Stimmung – sie macht das Segeln hier aus.
Wir steuern die Linnhe Marina an, ein kleiner, geschützter Hafen zwischen Fort William und Oban. Gute Infrastruktur, nette Leute. Ein Zwischenstopp, um Proviant aufzufüllen und ein bisschen durchzuatmen. Von dort geht es weiter nach Oban. Die Stadt ist quirlig, zumindest im Vergleich zu dem, was wir die letzten Wochen erlebt haben.
Von Oban aus geht’s weiter Richtung Crinan. Endlich wieder richtig segeln – nach all den Kilometern im Kanal tut das richtig gut. Der Wind ist kräftig, das Wetter wechselhaft, typisch schottisch eben. Es fühlt sich lebendig an, das Boot läuft gut, wir sind wieder ganz in unserem Element.
Kurz vor Crinan zieht es sich zu. Dunkle Wolken, Regen – nicht dramatisch, aber konstant. Es wird nass. Wir erreichen die erste Schleuse des Crinan Canal. Die Schleusenwärter sind da, helfen uns beim Einfahren. Wir gleiten in die Kammer, nasse Kleidung, nasse Leinen, aber irgendwie ist es genau das, was diese Reise ausmacht.
S2 F18 - Von Oban nach Unten - Endlich wieder segeln!
