Unsere Reise durch den Caledonian Canal beginnt in Inverness, an der Nordostküste Schottlands. Der Kanal zieht sich 97 Kilometer quer durchs Land bis nach Fort William im Südwesten. Ein Drittel der Strecke wurde gegraben, der Rest führt durch natürliche Seen wie Loch Dochfour, Loch Ness, Loch Oich und Loch Lochy. Die Landschaft ist beeindruckend – grüne Hügel, spiegelglatte Wasserflächen, dichter Wald, weite Täler. Und überall diese Ruhe.
Nach den ersten Schleusen bei Dochgarroch folgt bald der berühmte Loch Ness. Wir übernachten direkt bei Urquhart Castle an der Boje. Die Ruine liegt direkt am Ufer und erzählt von jahrhundertelanger Geschichte. Der See selbst ist 230 Meter tief – dunkles, torfhaltiges Wasser, das fast schwarz wirkt.
Weiter geht es über Fort Augustus mit seiner kleinen Schleusentreppe, entlang des ruhigen Loch Oich. Dort, nahe der Wasserstraße, liegen die Ruinen von Invergarry Castle. Die Strecke zwischen Laggan und Gairlochy führt durch dichte Wälder und bietet immer wieder stille Ankerbuchten.
Der letzte Abschnitt bringt uns nach Banavie bei Fort William. Dort wartet Neptune’s Staircase – eine achtstufige Schleusentreppe, die uns rund 20 Meter Höhenunterschied abwärts führt. Dahinter öffnet sich das Tor zum Atlantik.
Die Schleusenwärter sind freundlich, die Infrastruktur einfach, aber durchdacht. Die Highlands zeigen sich entlang des Kanals von ihrer schönsten Seite – ursprünglich, kraftvoll, fast magisch.