Nicht jede Etappe beginnt mit vollen Segeln. Unsere Reise von Portpatrick auf dem schottischen Festland nach Peel auf der Isle of Man startet mit wenig Wind – dafür aber mit dem Wissen, dass diese Fahrt nicht über Geschwindigkeit, sondern über Atmosphäre erzählt.
Die schmale Bucht von Portpatrick lassen wir hinter uns, begleitet von leisem Motorengeräusch. Die Rhins of Galloway, eine lang gestreckte Halbinsel im Südwesten Schottlands, zieht sich zu unserer Steuerbordseite entlang – mit ihren Felsformationen, vereinzelten Leuchttürmen und sattgrünen Hügeln, die direkt ins Meer abfallen. Es ist eine dieser Strecken, auf denen nicht viel passiert, aber man genau deswegen alles sieht.
Erst am südlichen Ende der Halbinsel frischt der Wind auf – endlich können wir die Segel setzen. Es geht hinüber zur Isle of Man, in Richtung Peel. Die Einfahrt zum Hafen erreichen wir, wie geplant, bei Ebbe. Das heißt: kein direkter Zugang zur Marina. Wir legen außen an der Hafenmauer an – eine eher rustikale Lösung. Die Nacht wird lang, der Schwell tut sein Übriges. Aber wir kennen das ja. Am nächsten Tag verholen wir uns in den Innenhafen – ruhiger, geschützter, endlich Pause.
Ein besonderes Ziel auf dieser Etappe: Peel Castle. Die Ruine thront auf St. Patrick’s Isle, direkt neben dem Hafen. Von See aus wirkt sie fast wie ein steinernes Wächterwesen. Im Video nehmen wir euch mit dorthin und erzählen, was diese Mauern erlebt haben: Mönche, Wikinger, Könige – und eine kleine Insel, die bis heute ihren eigenen Weg geht.
Unsere Reise endet in dieser Folge mit der Ausfahrt aus dem Hafen von Peel. Es war kein lautes Abenteuer – eher eine dieser stillen, lehrreichen Etappen, auf denen Wind, Wasser und Geschichte in einem eigenen Rhythmus sprechen.