Hallo Leute,
nach langer Zeit melde ich mich mal wieder mit einem Blogbeitrag. Bei meiner Häufigkeit an Veröffentlichungen auf meinen Plattformen bin ich offensichtlich nicht auf der Suche nach Subscribern, Fans oder Hatern. Bestenfalls nach Lesern. Außer auf Insta. Das läuft super. Das macht aber auch die liebe Britti. Für mich geht es darum, meine eigenen Geschichten zu erzählen und meine Erinnerungen festzuhalten. Aber da es all diese Menschen trotzdem gibt, richte ich mich heute an euch: Leser, Fans und auch Kritiker. Daher mal die Frage an euch: Wie empfindet ihr, wenn ihr meine Videos seht oder meine Texte lest?
Ich selbst kann nicht aus euren Augen sehen. Was geht euch durch den Kopf, wenn ihr über meine Lebensveränderung nachdenkt? Wünscht ihr euch vielleicht auch eine Veränderung und wartet auf den einen entscheidenden Impuls? Oder denkt ihr eher: „Der Typ hat doch sicher geerbt, und wenn ich so viel Geld hätte, dann…“?
Lasst mich euch meine Gedanken dazu schildern. Nach vielen Jahren der Suche nach dem, was ich wirklich bin und sein will, habe ich im August 2021 mein Boot in Aalbæk, Dänemark, gekauft. Mit zwei Freunden segelte ich es nach Heiligenhafen – mit nur rudimentären Segelkenntnissen. Um ehrlich zu sein, das war total verrückt. Aber wir haben es geschafft. Niemand wurde verletzt, und das Boot blieb heil. Vielleicht wusste ich doch mehr, als ich dachte.
Ein Jahr lang habe ich das Boot mit Hilfe der Yachtwerft Klemens in Großenbrode refittet – Tag und Nacht, fast ohne Unterbrechungen. Diese Zeit war nicht nur lehrreich, sondern ich habe auch fast so etwas wie Freundschaften geschlossen. Eine wertvolle Erfahrung.
Nun sind fast drei Jahre vergangen, und ich sitze in Portpatrick, Schottland, einem der schönsten Orte, die ich je gesehen habe. Wenn ich eines Tages mit dem Segeln aufhöre, könnte ich mir vorstellen, hier zu leben. Ich weiß, viele bevorzugen den Süden, aber habt ihr den Norden schon mal bereist? Schweden, Dänemark, Norwegen, die Britischen Inseln? Für mich sind diese Orte unglaublich verzaubernd, und ich glaube, die Schotten behalten das lieber für sich.
Unsere Reise von den Shetlandinseln über Fair Isle, die Orkneys und durch den Kaledonischen Kanal verlief fast ohne größere Zwischenfälle. Eine kleine Reparatur an der Motoraufhängung hielt uns in Port Bannatyne fest, wo wir dank der Empfehlung eines Locals die Sterling Yacht Services fanden. Falls ihr hier oben mal Hilfe braucht, fragt nach Adam – ein super Typ.
In den nächsten vier Wochen peilen wir unser Winterziel an: Saint-Vaast-la-Hougue in Nordfrankreich, nahe Cherbourg. Es sind noch etwa zwölf Segeltörns bis zum Saisonende. Vielleicht fahren wir nächstes Jahr noch einmal nach Schottland hoch, es ist einfach zu schön hier, auch wenn das Wetter dieses Jahr ziemlich mies war. Seit wir Norwegen im Juli verlassen haben, hatten wir nur etwa 15 Tage ohne Regen. Aber hey, zumindest musste ich das Deck nicht oft putzen.
Ich mache mir Gedanken darüber, wie ich im Winter Geld verdienen könnte. Reparaturen an anderen Booten in Saint-Vaast-la-Hougue wären eine Option. Die Marina-Gebühren werden zwischen 3.000 und 5.000 Euro verschlingen. Nächstes Jahr nehmen wir auch wieder Gäste mit – aber zu besseren Konditionen. Mindestens zehn Tage und 120 Euro pro Tag plus Bordkasse. Weniger lohnt sich einfach nicht.
Wie auch immer meine Reise weitergeht, ich werde nächstes Jahr 55 und fühle mich fit. Einen 9-to-5-Job will ich nicht mehr, eher mache ich mich wieder selbstständig. Vielleicht als Bootsbauer, vielleicht in einer ganz anderen Branche – wer weiß?
Wie ist das bei euch? Habt ihr Träume, euer Leben zu verändern? Reicht es schon, das Rauchen aufzugeben? Bei mir hat dieser kleine Schritt Wunder bewirkt. Nachdem ich nach 40 Jahren aufgehört habe, wusste ich, dass ich alles schaffen kann. Klar, das ist überspitzt, aber jeder große Schritt beginnt klein. Vielleicht sind es die Gedanken, die einen verändern. Die Suche nach einem Wunsch, nach einem Sinn.
Während meiner aktiven Suche, die fast acht Jahre dauerte, habe ich vieles gleichzeitig bewältigt: Ich arbeitete Vollzeit, kümmerte mich um Vereinsprojekte, führte Telefongespräche mit Parteimitgliedern, bereitete abends Podcasts vor und schrieb an Themen, die mir am Herzen lagen. Es war keine leichte Zeit, aber ich habe mich durchgebissen, weil ich wusste, dass es der Weg ist, mich selbst zu finden. Das war mein Weg. Ob das für euch auch gilt, weiß ich nicht.
Ja, die Welt sieht gerade nicht besonders rosig aus – Trump, AfD, Klima, wirtschaftlicher Rückgang. Das kann einen runterziehen. Aber ich glaube, Freude und Zuversicht kommen, wenn man sich selbst aktiv sucht. Und das ist harte Arbeit.
Also, wenn ihr diesen Text lest und euch fragt, warum ihr schlecht gelaunt seid, denkt mal über euch selbst nach und schaut nach was geht. Ich meine damit keine Menschen mit einer Erkrankung wie einer Depression o.Ä. Falls ihr Fragen oder Anmerkungen habt, schreibt mir gerne oder ruft an. Schreiben wäre mir lieber als ein Anruf.
Habt Glück im Herzen und bleibt gesund.
Tschü.
Log 24/2: Was geht?