15.08.21 Samstag
Über die ersten Tage der Überführung kann ich nur aus der Vergangenheit erzählen.

Ich war die ersten beiden Tage mit Kotzen beschäftigt. Mein guter Freund Armin hatte den Mut mit mir den ersten Törn zu überleben. Ehrlich gesagt hätte ich mich das wohl ohne eigene Segelerfahrung nicht getraut. Man kann jetzt sagen, dass ich ja auch keine Segelerfahrung habe und mich es ja auch getraut habe. Ja, das stimmt. Aber ich hatte ja das Glück, dass Per, der bisherige Eigner der Iona, mich (und Armin) 3 Tage begleitet hat und wir gemeinsam nach Arhus gefahren sind. Eine technische Übernahme war geplant.

Das erste Ablegen aus Aalbæk war schon mal ein Vorgeschmack was bei viel Wind passieren kann. Ich stand am Ruder und Per gab mit vom Bug aus Anweisungen was ich machen soll. Das Ausparkmanöver lief noch ganz gut da ich mit dem Wind rückwärts von der Anlegestelle fahren konnte. Um die Ecke kam dann der Wind von der Seite und drücke die Iona gleich mal an zwei andere parkenden Boote. Dabei riss das Backbord Positionslicht ab und baumelte nur noch am Kabel. Zum Glück waren die beiden anderen Boote offensichtlich unbeschädigt. 


Wir fuhren raus auf See und es war dann schon sehr schnell klar, dass die erste Fahrt eher ein wilder Ritt werden wird. Wir hatten 15 ms und in Böen 20 ms Wind von Süd-West und der blies uns bei 2 m Welle Richtung Læsø. Armin und ich wurden sehr schnell sehr Seekrank. Wie unangenehm. Per dachte sich wohl, ne Landratte hat mein Schiff gekauft.

Im Vesterø Havn habe ich dann meine erste Nacht auf meinem Schiff verbracht. Alles neu. Keine Routine. Wie meldet man sich in einer Marina an? Wo sind die Steckdosen? Wie komme ich in die Räumlichkeiten der Duschen und Toiletten rein? Mein letztes Segeln ist fast 30 Jahre her und da war ich in Kroatien. Schlechte Infrastruktur und jedes Anlegen war ein Abenteuer.

Armin und mir ging es dann glücklicherweise schnell wieder besser und wir konnten ein typisches dänisches Essen zu uns nehmen. Wie es heißt hab ich vergessen. Es war aber in meinen Augen eher Matsch als was zum Essen. Ich würde es einen Eintopf nennen. Man locker kann sagen, dass mir das was ich da zum Essen bekommen habe hoffentlich nicht für ein typisches dänisches Essen galt. Kleiner Spoiler, es gab auf der Reise auch dänisches Essen was mir ausgezeichnet geschmeckt hat.